FRAGMENTE des Martin Luther Forum Ruhr

TitankreuzDas Martin Luther Forum Ruhr wurde im Juli 2018 geschlossen – www.lutherforum-ruhr.de Die MLSR hat sich um den sinnvollen Verbleib insbesondere der Ausstellungsfragmente gekümmert und entsprechende Maßnahmen finanziert. Aber auch das umfangreiche Inventar suchte eine neue Heimat.

Die Skulptur „Jenseits der Meere“ von Pater Abraham (die sog. „Wasserwand“) prägte den Eingang des Forums. Die gestalteten Titanbleche wurden demontiert und gingen zurück in die Klosterschmiede nach Königsmünster. Pater Abraham fertigte aus den großen Blechen künstlerische Fragmente.

Wesentliche Teile der Dauerausstellung „Reformation und Ruhrgebiet“ haben ihr neues Zuhause gefunden im Bibeldorf Rietberg – www.bibeldorf.de
Das betrifft insb. die Druckerpresse und entsprechenden Arrondierungen sowie Ausstellungsfragmente zu „Luther“ und zu „Kirche im Dritten Reich“.

Der interaktive Medientisch „Reformation und Ruhrgebiet“ (digital) steht heute im Haus Caldenhof, der Bildungsstätte des EBW des Evangelischen Kirchenkreises in Hamm und ermöglicht es den Besuchern, sich mit den Wurzeln der Evangelischen Kirche im Ruhrgebiet zu befassen.

Die sog. Nebekiste (digital) und weitere Ausstellungsfragmente (z.B. zur Barmer Erklärung) sind heute in den Räumen des Archivs der EKvW in Bielefeld ausgestellt.

Die Ausstellungstafeln zu Hans Ehrenberg (sowie weitere Tafeln) können heute von den Schülern und Besuchern des Evangelischen Hans Ehrenberg Gymnasiums in Bielefeld betrachtet werden.
Dort steht im Atrium auch die Titan- Skulptur „Trinity“ des Essener Künstlers Nobert Thomas (Dauerleihgabe der MLSR).

Die Technikausstattung des Forums sowie umfangreiche Teile des Inventars (insb. Bestuhlung usw.) gingen an die Stiftung Creative Kirche in Witten – www.creative-kirche.de

Die viel beachteten Kunstwerke von Otmar Alt, die im Forum platziert waren, sind heute Botschafter an neuen Wirkungsstätten (jeweils Dauerleihgaben der MLSR).
– Great Moment, ein Gemeinschaftswerk von Otmar Alt und des israelischen Künstlers David Gerstein, hängt im Rathaus der Stadt Bottrop
– Der „Rabe mit Beffchen“ begrüßt die Besucher des Präseshauses in Bielefeld
– MaLu, der von Otmar Alt gestaltete BuddyBear, begrüßt in seiner „Heimatstadt“ Berlin die Gäste des Hauses der EKD am Gendarmenmarkt

Im Haus der EKD am Gendarmenmarkt hat auch der Bevollmächtigte der EKD für „Kirchenpolitik“ seinen Sitz. Dort ist passenderweise das Original der Obrigkeitsschrift von Luther aus 1523 ausgestellt (ebenfalls als Dauerleihgabe der MLSR).

Die von Harald Birck, Berlin, gestaltete Luther- Büste begrüßt heute die Gäste des Bayerischen Landesbischofs in München (ebenfalls als Dauerleihgabe der MLSR).

Im Skulpturengarten des MLFR bzw. in der Dauerausstellung befanden sich auch zwei Objekte, deren Wurzeln in Dorsten liegen: die älteste Glocke der evangelischen Kirche in Dorsten und das Kirchenfenster „Lutherrose“ der im Krieg zerstörten Dorstener Kreuzkirche.
An der Glocke erfreuen sich heute die Bewohner des Seniorenzentrums Maria Lindenhof in Dorsten; das Fenster ist in der heutigen Kreuzkirche eingelagert.

Im Skulpturengarten des MLFR standen auch die Skulpturen „Stumme Zeugen“ und das „Abendmahl“ von Udo Unkel. Letzteres ist heute am Eingang des Seniorenzentrums Marthaheim in Gladbeck- Mitte platziert (Dauerleihgabe der MLSR).
Die „Stummen Zeugen“ aus Erfurt stehen heute im Park des Seniorenzentrums Vinzenheim in Gladbeck-Ost (in unmittelbarer Nähe der ehem. Markuskirche, die seinerzeit zum Martin Luther Forum Ruhr umgebaut wurde).

All´ diese (und weitere, hier nicht aufgelistete) FRAGMENTE des MLFR haben ihre eigene besondere Geschichte. Mögen sie an ihren neuen Stätten Wirkungskraft entfalten und ihren Betrachtern und Nutzern Freude bereiten.

Otmar Alt

Engel mit Lutherrose von Otmar Alt

Otmar Alt hat in 2009 eigens für das Martin Luther Forum Ruhr einen Engel mit Lutherrose kreiert. Das Bild diente als Vorlage für einen Anstecker (Pin). Der Anstecker ist heute über die Martin Luther Stiftung Ruhr bestellbar und eignet sich als ganz besonderes Geschenk für Menschen, denen man besondere Behütung wünscht. Der Verkaufserlös von 5 €/Stck.(zzgl. Versandkosten)  kommt in voller Höhe der Martin Luther Stiftung Ruhr zugute.

 

 

Rabe mit Beffchen – Unikat von Otmar Alt

In 2010 hat der Rabenmaler Otmar Alt für das Martin Luther Forum Ruhr die Skulptur „Rabe mit Beffchen“ gestaltet.
Der „Rabe mit Beffchen“ begrüßt heute die Besucher des Präseshauses in Bielefeld.

 

 

MaLu mit Otmar Alt in Berlin. Foto: Doris Rieck

MaLu – Der Buddy Bär von Otmar Alt

Für die bärige Ausstellung „Art of Tolerance“ der United Buddy Bears – The Minis – in 2013 im Martin Luther Forum Ruhr hatte Otmar Alt ebenfalls einen Buddy Bear gestaltet, der auf den Namen „MaLu“ hört.

Als Erinnerung an die erfolgreiche Buddy-Bears-Ausstellung in 2013 ist der von Otmar Alt entworfene Buddy Bear „MaLu“ als Miniatur entstanden und fortan im Shop der Buddy Bears Berlin erhältlich. Der kleine „MaLu“ wurde in zwei Größen erstellt und ist nicht nur ein schönes Erinnerungsstück, sondern auch ein passendes (Weihnachts-)geschenk. Die Miniaturen kosten 13,50 € (6 cm) und 59,90 € (22 cm) – zur Zeit leider nicht lieferbar. Sie sind auch über die Martin Luther Stiftung Ruhr (zzgl. Versandkosten) beziehbar.

 

Great Moment, Juli 2015 
 Foto: Andrea Conrad

Great Moment – ein Gemeinschaftsserk von Otmar Alt und David Gerstein

Great Moment ist ein Gemeinschaftswerk aus Juli 2015 von Otmar Alt, bekennender Protestant, und des in Tel Aviv, Israel, lebenden und bekannten Künstlers David Gerstein. Ein künstlerischer christlich- jüdischer Dialog!

Das Kunstwerk ist heute im Rathaus der Stadt Bottrop ausgestellt.

 

„Lutherzyklus“ – von Otmar Alt

Mit Blick auf 500 Jahre Reformation schuf Otmar Alt 2015 den „Lutherzyklus“: Die Reformation in Bildern (Auflage von 95 Exemplaren). Die 10 Druckgrafiken (zzgl. Titelblatt) der Kunstmappe werden von der Martin Luther Stiftung Ruhr als Leihgabe zu relevanten Ausstellungen zur Verfügung gestellt.

Religiöse Vielfalt im Ruhrgebiet

Petra Beiße handlettering studio
Petra Beiße handlettering studio

Das handlettering  – auf Leinwand 300 x 200 cm – wurde auf dem Evang. Kirchentag 2019 in Dortmund präsentiert und hängt seit Juli 2019 im Haus des Evang. Kirchenkreises Essen.

Das Motiv ist bei der Martin Luther Stiftung Ruhr auch als Druck erhältlich:

Editionsdruck FineArtPrint 400 x 300 mm
Limitierte Auflage: 50 Stück, signiert
(ohne Rahmen 45 €)

Orte der Reformation – Region Ruhr, 2016, Evang. Verlagsanstalt

Im Westen angekommen: Journal „Region Ruhr“ der deutschlandweiten Reihe „Orte der Reformation“

Das im April 2016 erschienene Journal „Region Ruhr“ in der Reihe „Orte der Reformation“ der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig erzählt anschaulich und reich bebildert, wie die Region Ruhr lutherisch wurde. Die Beiträge namhafter Autorinnen und Autoren – unter ihnen auch Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck – schlagen Brücken von den Anfängen der Reformation bis in die heutige Zeit – mit vielen Facetten, die Stärken und Schwächen, Eigenschaften und Eigenarten dieser vielfältigen Metropolregion deutlich werden lassen. Vorworte haben die Präsides der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Evangelischen Kirche im Rheinland, Annette Kurschus und Manfred Rekowski, sowie die Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr, Karola Geiss-Netthöfel, geschrieben.

Herausgeber der Reihe „Orte der Reformation“ ist Professor Dr. Dr. Johannes Schilling, Professor für Kirchengeschichte der Theologischen Fakultät an der Uni-versität Kiel und Präsident der Luther-Gesellschaft e.V. . Mitherausgeber von „Orte der Reformation – Region Ruhr“ ist Dr. Martin Grimm, Vorstand der Martin Luther Stiftung Ruhr (Gladbeck). Redaktionell betreut hat die neue Publikation Werner Conrad, Journalist und Pressesprecher des Martin Luther Forum Ruhr.

Das Journal ist über die Martin Luther Stiftung Ruhr erhältlich.

96 Seiten | 22 x 28 cm
mit zahlr., meist farbigen Abbildungen
ISBN 978-3-374-04263-0
9,90 EUR

Was für ein Vertrauen

Ein Wiedersehen mit dem Lutherforum auf dem Kirchentag

 

Foto: Andrea Conrad

Vier Exemplare der berühmten Martin-Luther-Figur von Ottmar Hörl, dekoriert mit vier verschiedenen Fußball-Fan-Schals, zogen auf dem „Markt der Möglichkeiten“ beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund die Blicke auf sich. Die vier Statuen, erkennbar als „Fans“ von Rot-Weiß Essen, Borussia Dortmund, Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach, waren für die Besucher das beliebteste Fotomotiv der Westfalenhallen, schätzt das Team des Martin Luther Forum Ruhr. Auch Prominente wie der Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck oder die FDP-Europaabgeordnete Nicola Beer ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen.

Foto: Andrea Conrad

Und dieser Blickfang war nur ein Teil des Standes, mit dem sich das Martin Luther Forum Ruhr auf dem „Markt der Möglichkeiten“ präsentierte: Die Dauerausstellung „Reformation und Ruhrgebiet“, die jahrelang das Herzstück des beliebten Gladbecker Martin Luther Forums bildete, erlebte zumindest in Teilen eine Wiederbelebung. Ein kleiner Ausstellungsraum am Stand informierte über die Geschichte des Protestantismus im Ruhrgebiet von 1517 bis 2017 und über einflussreiche Protestanten aus dem Ruhrgebiet wie Gustav Heinemann, Berthold Beitz und Johannes Rau. Der interaktive Medientisch, der schon zu Zeiten des Martin Luther Forums zu den beliebtesten Anlaufpunkten der Ausstellung gehörte, ließ das halbe Jahrtausend multimedial erlebbar werden. So gab es zum Beispiel schon im 16. und 17. Jahrhundert im Ruhrgebiet Glaubensflüchtlinge. Auch der Glaubenskampf innerhalb der evangelischen Kirche während der NS-Zeit wurde in der Ausstellung thematisiert.

Für das Team des Martin Luther Forums wurde der Kirchentag zum Treffpunkt mit vielen „alten Bekannten“: unter den Besuchern waren unter anderem der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert und der frühere EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider. Beide waren Stammgäste des Forums – genauso wie der ehemalige westfälische Präses Alfred Buß, der dem Martin Luther Forum stets sehr verbunden war oder auch Uwe Schulz, Journalist und WDR5-Moderator. Auch Oberbürgermeister Ullrich Sierau – Gastgeber des Dortmunder Kirchentages –, Superintendentin Marion Greve (Essen), Superintendentin Katrin Göckenjan (Recklinghausen), Superintendent Dr. Gerald Hagmann (Bochum) und mehr Prominenz aus Kirche und Politik besuchten den Stand des Martin Luther Forums. „Darunter auch der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm“, so Martin Grimm, Vorstand des Martin Luther Forums, „Der hat sich über das Wiedersehen mit dem Lutherforum gefreut. Schließlich hat er 2017 den Otmar-Alt-Buddybären MaLu überreicht bekommen – zusammen mit Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen.“ Und selbstverständlich besuchte auch Kirchentagspräsident Hans Leyendecker den Stand. Eröffnet wurde der Stand durch den Gladbecker Superintenden Dietmar Chudaska.

Zu den Höhepunkten im Programm des Martin Luther Forums gehörte der Besuch von Petra Beiße. Die Handlettering-Künstlerin, die vor allem für ihre Grafik „Religiöse Vielfalt im Ruhrgebiet – Fürchtet euch nicht!“ bekannt ist, gastierte im Laufe des Wochenendes mit drei Aktionen am Stand und signierte ihre Kalligrafie-Postkarte „Vertrauen“. „Sie war jedes Mal umringt von Interessenten“, erinnert sich Grimm, Kopf des Martin Luther Forums, „Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel Andrang findet, gerade auch bei jungen Leuten.“

Mit selbst komponierten Verbindungen aus Filmmusik und christlichen Liedern zog der Komponist und Pianist Christian Schnarr das Publikum in seinen Bann. Viermal brachte er Auszüge aus seinem Programm „Holywood“ zu Gehör. Wie bei seiner Show, mit der er zwischen Herbst 2018 und Frühjahr 2019 bereits in sechs verschiedenen Kinos aufgetreten war, spielte er auch dieses Mal seine Werke auf seinem Keyboard, während auf dem Bildschirm hinter ihm das German Pops Orchestra zu sehen und zu hören war. Schließlich hatte die Martin Luther Stiftung Ruhr auch seine Kinotour unterstützt. Am Samstagabend führte Christian Schnarr sein komplettes Programm in der Schauburg Dortmund auf.

Foto: Andrea Conrad

Auch für den Künstler Otmar Alt selbst wurde der Stand des Martin Luther Forums zu einem Treffpunkt mit seinen früheren Fans. Genauso gab es ein Wiedersehen mit den Künstlern Harald Birck (Berlin) und Erich Krian (Dortmund). Auch diese hatten in der Vergangenheit im Martin Luther Forum ihre Werke ausgestellt.

 

Das Martin Luther Forum Ruhr wurde – was das Gebäudeensemble der ehemaligen Markuskirche in Gladbeck-Ost anbelangt – im Sommer 2018 aufgrund mangelnder personeller und finanzieller Unterstützung geschlossen. Auf dem Evangelischen Kirchentag in Dortmund präsentierte der unverändert bestehende MLFR e. V. mit Unterstützung der Martin Luther Stiftung Ruhr und des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten das Thema „Reformation und Ruhrgebiet“.

 

Text: Maximilian Wiescher, 28. Juni 2019